50 Friedenskirchen stehen im Zentrum der Friedensdekade

(epd) Die Ökumenische Friedensdekade in Bayern stellt vom 10. bis 20. November Kirchen mit dem Namen "Friedenskirche" in den Mittelpunkt. Entstanden sei die Idee aus der Arbeit an der Schrift "Mit Spannungen friedensstiftend umgehen", die Ökumene-Abteilung der Landeskirche im Juli vorgelegt habe, sagte Pfarrer Martin Tontsch von "Kokon" dem Evangelischen Pressedienst (epd). Seine Arbeitsstelle habe dazu die Homepage www.friedenskirchen.de gestaltet, auf der alle bayerischen Friedenskirchen aufgelistet werden.

"Kirchen mit dem Frieden im Namen sind ein Phänomen der Nachkriegszeit und überwiegend nach 1945 entstanden", erklärte Tontsch. Er kenne nur drei, die ihren Namen bereits im 18. Jahrhundert erhalten hätten. Eine stehe in Berndorf (Dekanat Thurnau), wo Reichsgraf Christian Friedrich Carl (1729-1797) seine Patronatskirche aus Dank für die Verschonung seiner Grafschaft vor den Verwüstungen des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) unter dem Namen Friedenskirche wieder einweihen ließ.

Die meisten deutschen Friedenskirchen sind zur Zeit des "Kalten Krieges" eingeweiht worden. Direkt am damaligen "Eisernen Vorhang" stehen die Friedenskirchen in Wildenheid bei Coburg und Zedtwitz bei Hof. Sie wurden in den 1950er Jahren im Zuge des US-amerikanischen Unterstützungsprogramms namens "Wooden Church Crusade" als "Spiritual wall against communism" (Spirituelle Mauer gegen den Kommunismus) errichtet. Die jüngste Friedenskirche in der evangelischen Landeskirche wurde 2013 in Stockstadt bei Aschaffenburg eingeweiht.

Die Friedensdekade 2024 steht unter dem Motto "Erzähl mir vom Frieden!". Sie wird am 17. November (10.30 Uhr) von der Nürnberger Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern in der Friedenskirche in Eckenhaid begangen, teilte Tontsch mit. Beendet wird sie mit einem Gottesdienst am Buß- und Bettag (20. November) in der Friedenskirche Gaimersheim, wo der Regensburger Regionalbischof Klaus Stiegler predigt.