Geflüchtete lernen Friedenstiften

Im vergangenen Schuljahr haben die Schülerinnen und Schüler der Berufsintegrationsklasse der Rummelsberger Diakonie über Frieden nachgedacht.

„In Deutschland ruft man am besten immer die Polizei“, fasst ein äthiopischer Schüler seine Erkenntnisse aus dem Projekt „Jugendliche werden Friedensstifter/-innen“ der EAK zusammen. Jeweils zwei Wochen hat Diakonin Katharina Keinki, Trainerin für Friedensstifter/innen und Lehrkraft in der Berufsintegrationsklasse, mit den beiden Klassen gearbeitet.

Das Ziel: Missverständnissen vorbeugen. „Wir haben uns damit beschäftigt, wie die hiesige Bevölkerung über Gewalt und ihre Entstehung denkt und wie sie Konflikte löst. Die Möglichkeiten mit Konflikten umzugehen und diese überhaupt anzusprechen sind so unterschiedlich, dass es da leicht zu Missverständnissen kommen kann.“, meint Diakonin Keinki. Einmal wurde es schwer für die Schüler. Der Umgang mit Diskriminierung wurde geübt und dazu sollten sich die Schüler deeskalierende Antworten auf Beleidigungen überlegen. „Frau Keinki, Beleidigungen darf man nicht sagen und noch nicht einmal schreiben!“. So bringt eine Schülerin ihre Gefühle zu dieser Übung zum Ausdruck. Immer wieder treten kulturelle Unterschiede zum Tragen. Bei einer Übung zum Eingreifen in Gewaltsituationen stellen die Schüler dann den für sie größten Unterschied fest. „Deutsche lösen ihre Probleme nicht alleine. Bei uns klären die Dorfältesten manchmal auch das Vorgehen bei gravierenden Straftaten.“ Die Straßenverhältnisse und die (aus unseren Kulturkreisen als mangelhaft bewertete) Organisation der Polizei bringt die Menschen vor Ort in diese Situation – oder befähigt sie für solche Lagen. Wahrnehmung, Deutung und Verhalten ist eben doch sehr kulturell geprägt.

Zum Ende des Projektes konnten dann auch Zertifikate zur „Friedensstifter/in“ verteilt werden. „Ich lege das gleich mal zu meiner Bewerbung“, überlegt ein Schüler, der sich gerade für eine Ausbildung zum Altenpfleger bemüht. Er wirkt zufrieden und bereit, seine Erkenntnisse mit seinen Freunden und Bekannten zu teilen.

Vortrag "Suche Frieden und jage ihm nach" in Oberstaufen

Gemeindehaus Oberstaufen
Bildrechte Evang.-Luth. Gemeinde Oberstaufen

Vortrag mit Jürgen Menzel: „Zivile Konfliktlösungen in Krisenregionen – Beispiele des zivilen Friedensdienstes.“ Der Referent war von 2005-07 Friedensfachkraft im Norden des Sudan und kann aus eigener Erfahrung heraus über Chancen und Grenzen des zivilen Friedensdienstes sprechen, z.B. an den Beispielen der Ukraine, des Nordirak und Afghanistans.

Suche Frieden ... Friedensarbeit konkret

Am Donnerstag, 16. Mai 2019, um 19.30 Uhr kommt Frau Wagner-Oswald ins Gemeindehaus der Evang.-Luth. Gemeinde Dietersdorf (Dekanat Schwabach) und berichtet über ihre Arbeit, zeigt anhand von Filmausschnitten wie Friedensarbeit wirkt.
Die Münchner Dokumentarfilmerin und Friedensfachkraft des Deutschen Entwicklungsdienstes (DED) Ute Wagner-Oswald unterrichtete über zwei Jahre am staatl. Fernsehen in Kabul/Afghanistan. Sie lehrte junge Frauen und Männer, wie man Dokumentarfilme macht und damit in konfliktreichen Zeiten zu Aufklärung und Versöhnung beitragen kann.

Ein überraschendes, vielseitiges, lebendiges Bild von Afghanistan wird dabei sichtbar, jenseits aller Klischees von Unterdrückung und Resignation.

Rettet das Friedensprojekt Europa

 

Rettet das Friedensprojekt Europa; Bildrechte Forum zfd

Im Entwurf für den Finanzrahmen der Europäischen Union für die Jahre 2021-27 sind deutliche Umschichtungen von bisher für Krisenprävention und 
zivile Konfliktbearbeitung vorgesehenen Mittel zugunsten der europäischen Rüstungsindustrie, gemeinsamen Militäreinsätzen und für noch mehr
Grenzsicherung geplant.

Die Förderung von Frieden und Menschenrechten droht der Abwehr von Migration und Flucht zum Opfer zu fallen.

Dagegen spricht sich der Aufruf an das Europäische Parlament "Rettet  das Friedensprojekt Europa" aus, den die Arbeitsstelle kokon unterstützt. Sie können ihn ganz einfach online unterzeichnen.

Kitzinger Konfis lernen Friedenstiften

Konfirmandinnen und Konfirmanden aus vier Kirchengemeinden im Dekanatsbezirk Kitzingen haben bei einem gemeinsamen Wochenende vom 22.-24. Februar mit Methoden aus dem Programm "Jugendliche werden Friedensstifer" gearbeitet. Begleitet wurden sie von den Trainerinnen Judith Terhar und Katharina Keinki.

 

"Konflikte zum Guten wenden"

KV Fisch
Bildrechte ELKB

Kirchenvorstände sind in ihrer täglichen Arbeit immer wieder mit Konflikten befasst. Die Arbeitsstelle kokon bietet den neugewählten Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorstehern eine knappe Einführung in konstruktive Konfliktverläufe mit einer kurzweiligen inhaltlichen Übung durch einen qualifizierten Mediator oder eine qualifizierte Mediatorin aus der AG Mediation in der ELKB. Dauer: 30-60 Minuten nach Absprache. Das Honorar wird von der Arbeitsstelle kokon übernommen, Fahrtkosten bis EUR 30.- von der Kirchengemeinde. Weitere Informationen finden Sie hier. 

 

Frieden wächst. Und wir können mitmachen!

Leiterin der Arbeitsstelle kokon
Bildrechte Arbeitsstelle kokon

Nürnberg (epd). "Suche Frieden und jage ihm nach!" lautet die Jahreslosung der Kirchen in Deutschland für dieses Jahr. Das Ringen um ein friedliches Miteinander ist Claudia Kuchenbauers täglich Brot. Die 56-Jährige ist sowohl Pfarrerin als auch Mediatorin und leitet die "Arbeitsstelle kokon" der bayerischen evangelischen Landeskirche. Deren Schwerpunkte liegen auf praktischer Konfliktberatung sowie auf Angeboten zur Friedensbildung.